Historischer Rundgang Station 9


Historischer Ortskern

Um das älteste Fachwerkhaus in Singen, Bachstraße 20 ("Ebel-Haus") herum lag wohl die erste Siedlung. Singen wurde im Jahr 769 durch eine Schenkung von Grundbesitz an das Kloster Lorch erstmals erwähnt, doch die Siedlung muss sehr viel älter sein. Denn die Namensendung -ingen deutet ja auf einen alemannischen Ursprung hin. Die Alemannen breiteten sich im ausgehenden 3. Jahrhundert, nach dem Ende der römischen Herrschaft, in unserem Gebiet aus. Wann jedoch die erste Siedlung begründet wurde und ob diese ununterbrochen Bestand hatte - all das lässt sich nicht sagen.

Dieses Haus wurde vor mehr als hundert Jahren von Wilhelm Blakkolb von einem älteren Ehepaar erworben – auf dem Dachboden fand man eine uralte viel gelesene Bibel. Durchreisende Handwerksburschen sowie Juden aus der ganzen Region fanden hier stets ein offenes Haus. Während des zweiten Weltkrieges zog eine Familie aus dem Rheinland ein und nach dem Krieg waren es Flüchtlinge die ein- und ausgingen. Später zog Willi Ebel mit Familie ein – daher auch die Bezeichnung das „Ebel-Haus“.

Bis 1870 war die Bebauung noch auf einen Umkreis von ca. 200 Meter um den Marktplatz begrenzt. Der Ort wurde bis 1945 um die westliche Pfinzstraße, im Gewann Breitwiesen und um das Gebiet der Blumenstraße erweitert. Fünf Jahre später folgten die vollständige Erschließung der Breitwiesen sowie der Neuwiesen. Ab 1960 wurde das Gebiet nördlich der Bergstraße erschlossen. Weitere Erschließungen mit den Gebieten Reutäcker (1970er Jahre) und Zwischen den Wegen (1990er Jahre) folgten.

Entwicklung Einwohnerzahlen
1871                         627 Einwohner

1950                      1.512 Einwohner

1970                      2.485 Einwohner

2019                      3.793 Einwohner